Lernausflug nach Luzern, 5. Klasse, 21. Januar 2019

Thema Stadt und Mittelalter

Die fünfte Klasse von Salome Obertüfer und Stephan Beck hatte am Montag, 21. Januar 2019  die Möglichkeit, das in der Schule erarbeitete Thema im Fach Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) live an Ort mitzuerleben. Am Morgen empfing uns eine mittelalterlich gekleidete Frau aus dem 15. Jahrhundert, welche extra wegen uns in die Zukunft gereist ist. Sie erzählte, wie sie die Stadt Luzern in ihrer Zeit tagtäglicherlebt. Trotz der Faszination des Vergangenen wollte bei der Verabschiedung der Dame niemand der Klassen mit ihr ins Mittelalter zurückreisen… 

Am Nachmittag gingen die Schülerinnen und Schüler auf Entdeckungstour. Seraina Clemens, Praktikantin,  hatte für die Kinder eine Postentour vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten historische Highlights der Stadt Luzern und vertieften sich in die Materie, indem sie individuelle Aufträge lösten. Die abschliessenden 30 Minuten «Freizeit» wurden natürlich rege ausgekostet.

 

Äusserungen der Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse

  • Ich fand es spannend, wie die Frau aus dem 15.Jahrhundert erzählt hat. Man konnte sich so richtig vorstellen, wie es früher aussah. Ich habe gelernt, dass in der Hofkirche ein Brand gewütet hat. (Elin)
  • Ich habe dazugelernt, dass das Löwendenkmal grösser ist, als ich gedacht habe. (Luisjan)
  • Ich wusste nicht, dass Luzern einen «minderen» (=ärmeren) und einen «mehreren» (reicheren) Stadtteil hatte. (Arwin)
  • Ich habe gelernt, dass die Museggmauer zum Schutz war. (Ebu Bekir)
  • Ich habe dazugelernt, dass die ärmeren Menschen nur grüne, erdfarbene Kleider anziehen durften. Wenn die Frauen verheiratet waren, mussten sie eine Haube tragen. (Nora)
  • Ich fand es spannend, dass früher alle an Geister, Drachen und Teufel dachten. Zum Beispiel, dass sie den Löffel umgedreht haben, damit der Teufel nicht hineinsitzen kann oder sie haben früher echt auf das Buch geschlagen, dass es aufging. (Matilde)
    • Anmerkung 1: Wenn man vergass den Löffel umzudrehen, konnte sich also der Teufel in den Löffel setzen, man sagte: «Du bist vom Teufel besessen»; eine Redewendung, die man auch heute noch kennt.
    • Anmerkung 2: Bücher wurden früher vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit mit Metallverschlüssen geschützt – diese konnten rostig werden und man musste wortwörtlich «das Buch aufschlagen». Eine Redewendung, bei der man sich heute kaum Gedanken macht über den Ursprung…
  • Ich weiss, dass Luzern Lichterstadt heisst, weil ein leuchtender Engel damals sagte, wo die Leute ihr Kloster bauen sollten. Auch dass es in Luzern an mega vielen Orten Sumpf, Moos und Schlamm hatte. (Jaqueline)
  • Ich habe gelernt, was das Sprichwort «steinreich» bedeutet: Dass man sich früher (wenn man mehr Geld hatte) ein Steinhaus leisten konnte. Arme Leute hatten nur ein Holzhaus. (Nicole)
  • Ich habe dazugelernt, dass sie früher Leute geköpft haben und wenn sie nicht die richtigen Kleider (Farben) trugen, bekamen sie eine Strafe. (Samantha)
  • Mir haben der Ausflug und besonders die Redewendungen gefallen. Die 30 Minuten Freizeit waren toll. (Nils)
  • Das mit dem Drachen und dem Pilatus war besonders spannend: Auf dem Pilatus waren im Mittelalter Drachen und einer ist sogar den Fluss runter gekommen. Die Leute trauten sich nicht auf den Pilatus. (Lia)
  • Ich habe gelernt, dass sich die Bäcker (Pfister) zu einem Club zusammentaten, das war eine Zunft. Das gab es auch bei den Metzgern. (Mahara)
  • Ich habe gelernt, was es heisst, „den Löffel abgeben“: Wenn man ein Kind war bekam man einen Holzlöffel geschenkt und wenn man den Löffel abgibt, heisst das, er ist gestorben. Und Frauen gingen immer in die Kirche und beteten, wenn jemand gestorben war. (Flauvjana)
  • Das mit dem Trülli fand ich spannend. Ein Trülli war ein runder Käfig zum Drehen, wenn man nicht gehorchte musste man dort hinein und jeder, der vorbeikam, konnte daran drehen. 
  • Früher hatte man das Geld in einer Truhe aufbewahrt. Zuunterst in der Truhe war ein Hund aufgemalt. Wenn man viel Geld brauchte, war man pleite und man ist „auf den Hund gekommen“. (Simon)
  • Ich habe die Namen der Türme gelernt. Und dass dass die meisten im Mittelalter nicht lesen konnten. Etwas, das mir besonders gefallen hat: das Shoppen in Gruppen. (Lorik)
  • Ich habe gelernt, dass es nur einen Brunnen zum Waschen gab. 
  • Wenn der Bäcker zu kleine Brötchen gebacken hat, wurde er als Strafe in die Reuss getunkt. Mit hat gefehlt, dass es nicht so warm war. (Nadine)
  • Ich weiss, dass der Wasserturm ein Gefängnis war und wenn man verheiratet war, musste die Frau eine Kappe (Haube)  anziehen. (Noemi)
  • Mir hat besonders gefallen, dass meine Gruppe in die Jesuitenkirche ging und ich habe gelernt, dass es auf der Spreuerbrücke auf den Bildern immer ein Skelett drauf hat. (Noreen)
  • Ich habe gelernt, dass die Leute im Mittelalter sehr bestraft wurden, wenn sie etwas falsch gemacht hatten. Besonders gefallen hat mir die Museggmauer und ihre Türme. (Jana)